Schützendamen im Kreisschützenverband

1960 zeigte man die Bereitschaft, mit einer überholten Tradition zu brechen, nämlich, dass nur Männern die Mitgliedschaft in Schützenvereinen vorbehalten war.

Durch entsprechende Satzungsänderungen schuf man für die Frauen die Möglichkeit, in die Vereine aufgenommen zu werden. Die Folge waren ein erheblicher Mitgliederzuwachs und eine Belebung der Aktivitäten im Vereinsleben. Insbesondere der Schießsport profitierte von dieser Entwicklung, da nun eigene Damenmannschaften gebildet werden konnten. 1960 wurde unter Federführung von Herbert Maas im Schützenverein Jeddingen die erste Damengruppe im Kreisschützenverband gegründet. Es folgten Mannschaften aus Winkeldorf, Rotenburg, Westervesede, Scheeßel, Fintel und Visselhövede.

Die ersten Schützendamen im KSV Rotenburg von links: Gunna Papke, Christa Norden und Helga Wahlers

Die meisten Vereine folgten in den 70er Jahren. Die sozusagen “letzte“ Bastion wurde im Jahre 1988 in Ahausen geknackt. Nach jahrelangem Ringen wurde auch hier endlich die Gründung einer Damenabteilung beschlossen.

Heute gibt es in 47 Schützenvereinen, die dem KSV angehören, eine Damenabteilung.

Bereits bei den Kreismeisterschaften 1961 standen sechs Damen vom Schützenverein Jeddingen vor den Scheiben und erzielten Ergebnisse, die die Männerwelt aufhorchen ließ, weil sie den eigenen Leistungen durchaus ebenbürtig waren.

Fast alle Vereine des Kreisverbandes hatten schon eine Damenabteilung und so war es auch kein Wunder, dass der Ruf nach einer Kreisdamenleiterin laut wurde. Ab 1968 vertrat zunächst die Schützenschwester Annemarie Menze aus Winkeldorf die Belange der Damen und 1970 wurde erstmalig Monika Sievers aus Brockel zur Kreisdamenleiterin gewählt und gehörte damit auch dem Kreisvorstand an.

Damenleiterinnen:

1968 - 1970 Annemarie Menze aus Winkeldorf

1970 - 1973 Monika Sievers aus Brockel

1973 - 1976 Helga Röhrs aus Fintel

1976 - 1978 Christa Radde aus Westervesede

1978 - 1985 Helga Wulff von den Wasserdörfern

1985 – 1999 Ursula Pegesa aus Visselhövede

1999 - heute Annette Jaletzky aus Borchel

 

Ursula Pegesa, die nach langjähriger Stellvertretertätigkeit einstimmig in 1985 zur Kreisdamenleiterin gewählt wurde, setzte gleich zu Beginn ihrer Amtszeit neue Akzente im Bereich der Sportschützinnen. Sie nahm Kontakte mit der Frauenwartin des Kreissportbundes, Anneliese Paulsen, auf und wurde Mitglied im Frauenausschuß des Kreissportbundes. Durch diese guten Verbindungen schuf sie für die Sportschützinnen des Kreisverbandes die Gelegenheit, an Fernwettkämpfen und Veranstaltungen des Landesverbandes teilzunehmen. Neben ihrer Tätigkeit als Kreisdamenleiterin war sie bis 2005 Sachbearbeiterin für Leistungsabzeichen im Schießsport für den gesamten Kreisschützenverband Rotenburg. 1999 stellte sie ihr Amt als Kreisdamenleiterin zur Verfügung, wurde zur Ehrenkreisdamenleiterin ernannt und im Jahre 2000 mit dem bronzenen Ehrenkreuz des Deutschen Schützenbundes für ihre unermüdliche Arbeit im Schützenwesen ausgezeichnet.

Ihre Nachfolgerin Annette Jaletzky aus Borchel, die bereits Erfahrung aus 20 Jahren Tätigkeit als Vereinsdamenleiterin hat, führt den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiter. Sie ist im Frauenausschuß des Kreissportbundes Rotenburg tätig und motiviert die Schützendamen, an Schießwettbewerben auf Landesebene teilzunehmen. Aktuell sind im Jahre 2006 zehn Mannschaften zu den Fernwettkämpfen LG stehend Freihand und Auflage gemeldet.Für Informationen über Neuerungen im Schützenwesen wird von der Kreisdamenleiterin alljährlich das Treffen der Kreisdamenleiterinnen im NSSV besucht.

Am 2. Adventssonntag 1981 fand auf Anregung und Einladung von Kreisdamenleiterin Helga Wulff in Worth ein Treffen aller Damenleiterinnen des KSV Rotenburg statt (Bild oben). Es wurde zu einem zwanglosen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen eingeladen, das vor allem dem näheren Kennenlernen dienen sollte. Dieses Treffen, welches immer am 2. Adventssonntag stattfindet, ist seither ein fester Bestandteil im KSV Rotenburg und wird auch immer vom geschäftsführenden Kreisvorstand besucht.

Seit 1985 wurde auf Initiative von Ursula Pegesa diese Veranstaltung jeweils von einem anderen Verein ausgerichtet. Bei diesem Treffen wird Rückschau auf das Schießsportjahr gehalten, Neuerungen vom DSB verkündet und Auszeichnungen für langjährig verdiente Vereinsdamenleiterinnen vorgenommen. Der ausrichtende Schützenverein gestaltet das Rahmenprogramm mit eigenen kreativen Aktivitäten (z.B. Aufführung von Sketchen, Musik und Gesang sowie Bastelarbeiten etc). Zum 25. Mal fand diese Veranstaltung im Dezember 2006 in Waffensen statt.

Zur Zeit gehören ca. 2.400 Damen dem Kreisschützenverband Rotenburg an. Ihre aktive Mitarbeit ist heute ein fester Bestandteil des Schützenwesens sowohl auf Vereins- als auch auf Kreisebene.

Nach anfänglichem zum Teil heftigem Widerstand in den Vereinen werden nunmehr auch Frauen in den geschäftsführenden Vorstand der Vereine gewählt.

Die Sprüche: „Ich marschier doch nicht hinter einem Rock her.“ oder „ Es reicht doch, dass diese Flintenweiber mitschießen dürfen.“, gehören wohl nun endlich der Vergangenheit an. In den Vereinen Bötersen, Eversen, Hellwege, Lauenbrück und Wasserdörfer sind Schützenschwestern zur 1. Vorsitzenden gewählt worden.

Es hat sich als Tradition eingebürgert, dass bei Jubiläen der Damenabteilungen ein Damenpokalschießen veranstaltet wird. Diese Veranstaltungen werden gut besucht und es wird mit großem Engagement um die Pokale gekämpft.

Nicht nur im aktiven Schießbetrieb sondern auch in der Theorie engagieren sich die Schützinnen. In unserem Kreisverband sind mittlerweile 197 Schützenschwestern zur Schießsportleiterin ausgebildet worden. Davon sind heute 5 als verantwortliche Schießsportleiterinnen und 14 als Jugendleiterinnen, mit der hierfür erforderlichen Lizenz, in den Schützenvereinen eingesetzt.

 

Fünf Vereine, bei denen Frauen an der Spitze stehen (2003), von links: Roswitha Ritter (Hellweger SV), Gerda Hollmann (SV Eversen), Ingrid Villmow (SV Wasserdörfer), Inge Blümke (SV Lauenbrück), Doris Lusch (SV Bötersen)

Alle Damenleiterinnen aus 2006 in Jeddingen

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